Teilnehmer aus Tschechien, Österreich, Dänemark, 
Finland, Schweden, Norwegen, den Niederlanden, Belgien, Großbritannien 
und Deutschland hatten sich zum 1. Eurpean Congress of STTRs in den 
Niederlanden eingefunden. Schon vor der Eröffnung waren die 
Schriftdolmetscher nicht zu bremsen, machten sich bekannt und tauchten 
sogleich in rege Diskussionen ein. 
Bei der Eröffnung erklärte Maarten Vogelaar 
(Gebärdensprachdolmetscher, Kommunikationstrainer und Gedankenleser) den
 verblüfften Teilnehmern, wie er an der Körpersprache erkennen kann, ob 
jemand die Wahrheit sagt und führte aus, wie wichtig es in unserem Beruf
 sei, nicht nur zu wissen, was der Redner sagt, sondern auch, was er 
denkt und meint. So spannend wie es anfing, ging es weiter: Birgit 
Nofftz stellte die Schriftdolmetschertechniken in den europäischen 
Ländern vor und anschließend schilderten Marcel Bobeldijk (Präsident des
 EFHOH) und Lidia Smolarek Best (Vorstandsmitglied von EFHOH) aus Sicht 
der Betroffenen, was beim Schriftdolmetschen von Bedeutung ist. 
Nach einer – zum Teil recht kurzen Nacht – wurden 
die Teilnehmer im Bereich Ethik mit ihren eigenen Beurteilungen und 
Meinungen sowie deren Auswirkung auf die Dolmetschleistung konfrontiert.
 Lösungsvorschläge zum Umgang mit einer konfliktären Dolmetschsituation 
wurden diskutiert: Darf der Dolmetscher noch während des Jobs absagen, 
wenn er merkt, dass er nicht unbefangen ist? Wie kann man sich in so 
einer emotionalen, stressbehafteten Situation den Freiraum schaffen, um 
so eine Entscheidung überhaupt zu treffen? Und wenn man das tut, wie ist
 das möglich, ohne die beteiligten Personen zu kränken?
Der restliche Tag war der Technik und dem Austausch 
gewidmet: Veyboard-, Spracherkennungs- und Velotype-Workshops, Stände 
unterschiedlicher Anbieter und die Möglichkeit einfach herum zu gehen 
und sich die unterschiedlichen Methoden, Kürzelsysteme, Programme und 
vieles mehr zeigen zu lassen und zu diskutieren. 
Auch beim hervorragenden Dinner (4 Gänge 
niederländische Spezialitäten – lecker!!) wurde munter weitergeredet: 
Wie sieht die Vereinsarbeit bei euch aus? Habt ihr auch zu wenig 
Schriftdolmetscher? Wie bildet ihr aus? Warum seid ihr 
Schriftdolmetscher geworden? Wie ist bei euch die Zusammenarbeit 
zwischen Schriftdolmetschern und Gebärdensprachdolmetschern? Wie kommt 
ihr politisch voran … und vieles, vieles weitere mehr wurde 
diskutiert. 
Am Abend stand fest: Wir wollen unter den Ländern 
enger zusammenarbeiten und nicht ständig das Rad neu erfinden. Die 
Gründung der European Speech to Text Association (ESTTA) wurde in 
Angriff genommen, in denen alle europäischen Länder Vertreter entsenden,
 auch die Länder, die noch keine eigenen Bundesverbände haben.Vertreter 
für Deutschland wurden Birgit Nofftz und Anja Lützen.
Viel zu früh stand der letzte Tag vor der Tür. 
Finnische Studien zum Schriftdolmetschen, unterschiedliche Lösungen / 
Plattformen für das Online-Dolmetschen und die Poligraf-Technik aus 
Tschechien bildeten den Abschluss einer gelungenen Veranstaltung. 
Es hat Spaß gemacht und schreit nach einer 
Wiederholung, die es auch geben wird: 2014 findet die 2. ECOS in Finland
 statt. Bitte vormerken!
(B. Nofftz)