Der Bundesverband der Schriftdolmetscher Deutschlands e.V. hatte für Samstag, den 24.08.2013 ab 9 Uhr zur Bundesversammlung nach Berlin-Friedrichshain eingeladen. Bereits am Vorabend sollte zur Einstimmung ein geselliges Rahmenprogramm mit Spreefahrt und gemeinsamem Essen stattfinden. Viele SchriftdolmetscherInnen hatten hierfür zugesagt. Man durfte gespannt sein, denn einige kannten sich persönlich noch nicht!
Als Treffpunkt vorgesehen war am Freitagabend die Schiffs-Anlegestelle „Station Dom“, direkt im Schatten des Deutschen Doms in Berlin Mitte. Zehn SchriftdolmetscherInnen waren aus unterschiedlichen Städten Deutschlands angereist: aus Berlin, Hamburg, Düsseldorf und anderen.
Nach der Begrüßung bestiegen wir das Schiff, den AC Bärliner, und passierten in einer ca. 1-stündigen, kurzweiligen Fahrt verschiedene Sehenswürdigkeiten der Stadt: das Nikolaiviertel, die Museumsinsel, Regierungsviertel mit Reichstag und Bundeskanzleramt und weitere. Wir hatten uns manches zu sagen und zu erzählen, so dass das schöne Berlin, auf das wir unseren Blick ja auch gerichtet hatten, fast zur Nebensache wurde. Auf dem Schiff gab es zudem Snacks und eine reichhaltige Getränkekarte, so dass sich die ganze Fahrt sehr angenehm und schön gestaltete.
So eingestimmt, ging es anschließend wohl gelaunt zu Fuß in das nahegelegene Nikolaiviertel, nahe des Roten Rathauses, in dem Klaus Wowereit seinen Amtsgeschäften als Bürgermeister der Stadt Berlin nachgeht. Das Nikolaiviertel gehört zum ältesten Teil Berlins und dort findet sich das urige Restaurant „Mutter Hoppe“, in das Touristen sehr gerne gehen und das für uns Plätze reserviert hatte.
Wir hatten einen großen, gemeinsamen Tisch. Es gab
Entenkeulen mit Rotkohl, Rollbraten, Gemüseteller oder Rotbarsch im
Gemüsebett und dazu schöne Live-Musik aus dem Berlin der zwanziger
Jahren mit Piano, Bass und Gesang. So wurde lustig weiter geplaudert und
gegessen, während die Musiker „Bei mir bist du scheen“ oder „Veronika,
der Lenz ist da“ spielten. Leider war die musikalische Einlage doch
recht laut, so dass wir alle ein unfreiwilliges Stimmtraining
absolvierten, indem wir die Lautstärke unserer Gespräche der gegebenen
akustischen Kulisse anzupassen versuchten. Das gelang – meistens.
Am
Ende zogen wir, der „harte“ Kern, am Roten Rathaus vorbei über den
Alexanderplatz zum nahegelegenen „Hofbräu“ im preußischen (!) Berlin.
Einige hatten sich da schon verabschiedet. Wir setzten uns auf die
Sommerterrasse und genossen den lauen Sommerabend bei einem Glas Bier.
Gegen Mitternacht ging dieser Tag zu Ende und alle verabschiedeten sich
in ihre Unterkunft.
Aber schon am nächsten Morgen um 9 Uhr sollte es weitergehen.
Geplant war ein voller Arbeitstag von 9-18 Uhr mit
12 Tagesordnungspunkten für die „Ordentliche Bundesversammlung mit
Neuwahl des Vorstandes.“ Als Veranstaltungsort diente das „Integral –
fördern, bilden, arbeiten, erholen“, ein freundlich und hell gestaltetes
Begegnungszentrum in Berlin-Friedrichshain, das Träger ist von
Betreuungs- und Hilfsangeboten für Menschen mit Behinderung.
Auf der Homepage des Integral ist ein schönes Motto zu finden, das wie geschaffen zu sein scheint für eine Bundesversammlung:
„Was dem einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele“.
Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818-1888).
Und so sollte es sein.
Am Samstag hatte sich die Runde abermals erweitert: Jetzt waren weitere Kolleginnen aus Nordrhein-Westfalen hinzugekommen und alle stellten sich erst einmal vor.
Gut verköstigt mit Kaffee, Tee, kalten Getränken, Obst und Kuchen sowie einem einfachen, aber leckeren Mittagessen, das wir zur Mittagszeit auf der sonnigen Terrasse einnahmen, arbeiteten wir unter der Leitung des Versammlungsleiters Jan Jawinski, der Schatzmeisterin Babette Kemnitz-Hille und der Wahlleiterin Monika Widner mal mehr, mal weniger konzentriert alle 12 Tagesordnungspunkte von TOP 1 „Begrüßung (…)“ bis TOP 12 „Sonstiges“, ab. Wir entlasteten und wählten den (neuen) Bundesvorstand, diskutierten, manchmal auch heftig, über diesen und jenen Punkt und schafften es am Ende doch, pünktlich bis 18 Uhr fertig zu sein.
Dass alle am Ende etwas erledigt waren, ist – nach mehr als 8 Stunden Verbandsarbeit mit ihrer stringenten Struktur, die beständig zu beachten ist – sicherlich gut nachvollziehbar. Aber es schienen doch auch die meisten recht zufrieden nach Hause zu fahren, denn man hatte in dieser Bundesversammlung nicht nur über teils trockene, teils bunte Themen beraten und abgestimmt, sondern konnte auch einiges Neue oder Bedenkenswerte mitnehmen. Zudem hatte man in harmonischer Runde neue KollegInnen kennengelernt, mit denen sich vielleicht bald eine Zusammenarbeit ergibt.
Ein herzlicher Dank geht an dieser Stelle an den Berufsverband der Schriftdolmetscher Berlin-Brandenburg-Niedersachen e. V. – insbesondere an Silke Höhler, Anke Anders und Jana Mayer-Kristić – die als organisatorisch Verantwortliche sowohl das Rahmenprogramm, als auch die Bundesversammlung in jeder Hinsicht sehr ansprechend vorbereitet und durchgeführt haben und damit einen maßgeblichen Anteil daran hatten, dass wir in unserer gemeinsamen Sache so gut vorangekommen sind.
Im nächsten Jahr möchte der Berufsverband der Schriftdolmetscherinnen Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland e.V. die Bundesversammlung ausrichten. Möglicherweise könnte Kassel der Begegnungsort sein.
Allen, v.a. denjenigen, die dieses Mal nicht dabei
sein konnten, sei die Teilnahme wärmstens anempfohlen. Je mehr
Kolleginnen dabei sind und sich einbringen, umso mehr Ideen und Impulse
kommen in die gemeinsame Beratung und umso besser kann die gemeinsame
Verbandsarbeit gedeihen.
Also: Auf zur nächsten Bundesversammlung! Und bis dahin: Frohes und erfolgreiches Schaffen allen Landesverbänden.
(Bericht: Barbara Mößle, Fotos: Katrin Buddeus)